EINGEMACHTES

Einkochen, Einlegen, Haltbarmachen – Überschüsse aus dem Garten und saisonale Schätze lassen sich mit einfachen Mitteln haltbar machen und später wieder geniessen. Mit Essig, Öl, Salz, Zucker und Gewürzen lassen sich Aromen konservieren, intensivieren und manchmal sogar ganz neu entdecken. Als Geschenk aus der Küche oder als Vorrat für kalte Tage.


Kräuterbutter

mit Zitronennote

Frisch, würzig – zu Brot, Ofenkartoffeln oder gegrilltem Gemüse.

Zutaten:

100 g weiche Butter

1 TL grobkörniger Senf

1 TL abgeriebene Bio-Zitronenschale

Salz und Pfeffer nach Geschmack

2–3 EL fein gehackte frische Kräuter (z. B. Petersilie, Schnittlauch, Thymian, Oregano)

 

Alle Zutaten gut vermengen. Kurz durchziehen lassen, fertig.

 

Rosmarin-Knoblauch

Kräftig im Geschmack – ideal zu Steak, Lamm oder Grillgemüse.

Zutaten:

100 g weiche Butter

1 Zweig frischer Rosmarin, fein gehackt

1 Knoblauchzehe, gepresst

Salz und Pfeffer

Optional: etwas Zitronensaft oder grober Pfeffer

 

Tipp: Diese Butter lässt sich gut zu Röllchen formen und portionsweise einfrieren.

 

Pikante Kapuziner-Butter 

Kapuzinerkresse enthält Senföle – daher angenehm scharf und stärkend. Perfekt aufs Butterbrot.

Zutaten:

100 g weiche Butter

Eine Handvoll Kapuzinerkresse-Blätter und -Blüten, fein geschnitten

Etwas Schnittlauch oder Petersilie

1 Prise Meersalz

Optional: ein Spritzer Zitronensaft

 

Süss-würzige Apfelbutter (nach „wild & kochen“, S. 243)

Zutaten:

2 Äpfel (säuerlich, z. B. Boskoop), geschält und klein gewürfelt

1 EL Honig

1 Prise Zimt oder Piment

100 g Butter

Optional: etwas Zitronensaft

 

Äpfel mit Honig und Gewürzen in wenig Wasser weich dünsten, pürieren und abkühlen lassen. Mit der Butter vermengen und gut verrühren. Kurz kalt stellen – fertig!

 



Falsche Kapern

Eingelegte Knospen als regionale Alternative zu Kapern. Ideal für Salate, aufs Butterbrot, zu Eierspeisen oder inm Kartoffelsalat.

Zutaten:

  • ca. 1 Handvoll geschlossene Knospen oder Samenstände
    (z. B. von Löwenzahn, Kapuzinerkresse, Bärlauch oder Gänseblümchen)

  • 100 ml Apfelessig 

  • 100 ml Wasser

  • 1 TL Salz

  • ½ TL Zucker

  • Gewürze nach Geschmack: z. B. Senfkörner, Pfefferkörner, Lorbeerblatt, Thymian

So gehts:

  • Die Knospen oder Samen gründlich waschen und gut abtropfen lassen.

  • In einem kleinen Topf Wasser, Essig, Salz, Zucker und Gewürze aufkochen.

  • Die Knospen in ein sauberes, kleines Glas füllen.

  • Mit dem heissen Sud übergiessen, bis alles bedeckt ist.

  • Glas gut verschliessen, abkühlen lassen und im Kühlschrank ziehen lassen.

Nach etwa 1 Woche sind die falschen Kapern verzehrbereit – je länger sie ziehen, desto aromatischer werden sie.

 



Piccalilly

Würzig-scharfes englisches Mixed Pickle mit Senf und Kurkuma, das perfekt zu Käse, Fleisch oder aufs Sandwich passt. Das Rezept lässt sich gut mit regionalem Gemüse umsetzen.

Zutaten (für ca. 3–4 Gläser à 250 ml):

500 g Blumenkohl, in kleinen Röschen

2 Rüebli, in kleinen Würfeln

1 kleine Zucchini oder Gurke, gewürfelt

1 kleine Zwiebel, fein gehackt

1 Handvoll grüne Bohnen oder Kohlrabi 

1-5 Zehen Knoblauch, ganz oder gehackt

1 EL Salz

Für den Sud:

300 ml Apfelessig

2–3 EL Zucker

2 TL Senfpulver

1 TL Kurkuma

1 TL mildes Currypulver

1 TL Maizena (zum Andicken)

Optional: 1 TL Senfkörner, Pfefferkörner, etwas Ingwer geraffelt

 

Zubereitung:

Das geschnittene Gemüse in eine Schüssel geben, mit dem Salz bestreuen und gut vermengen. Abgedeckt über Nacht (oder mindestens 4 Stunden) ziehen lassen. Danach das Gemüse abspülen und gut abtropfen lassen.

In einem Topf Essig, Zucker und die Gewürze (Senfpulver, Kurkuma, Curry, Senfkörner etc.) erhitzen. Maizena mit etwas kaltem Wasser anrühren und einrühren, um den Sud leicht zu binden.

Gemüse einlegen:

Das Gemüse zum Sud geben und alles etwa 5–10 Minuten sanft köcheln lassen – das Gemüse sollte knackig bleiben.

Heiss einfüllen: in sterilisierte Gläser füllen, gut verschliessen und abkühlen lassen.

 

Nach 1–2 Wochen Ziehzeit im Kühlschrank ist das Piccalilli geschmacklich ausgereift. Kühl und dunkel gelagert hält es sich mehrere Monate.

 



Falsche Oliven – aus Wildfrüchten

Zutaten (für ca. 2 kleine Gläser):

ca. 200 g unreife Schlehen, Kirschpflaumen oder Holunderbeeren

1–2 TL Salz

250 ml Wasser

150 ml Apfelessig oder milder Weißweinessig

1–2 Knoblauchzehen (optional)

Gewürze nach Geschmack: z. B. Lorbeerblatt, Rosmarin, Thymian, Pfefferkörner, Senfkörner

Zubereitung:

Vorbereiten: Früchte waschen und ggf. anstechen (v. a. bei Schlehen und Kirschpflaumen). Wer mag, lässt sie über Nacht im Gefrierfach – das mildert die Bitterstoffe.

Kurz einsalzen: Die Früchte in eine Schüssel geben, mit 1–2 TL Salz bestreuen und ein paar Stunden ziehen lassen.

Essig-Sud kochen: Wasser, Essig, Salz und Gewürze aufkochen. Optional Knoblauch zugeben.

Einlegen: Die Früchte in sterile Gläser füllen und mit dem heissen Sud übergiessen. Gläser gut verschliessen.

Durchziehen lassen: Mindestens 1–2 Wochen kühl und dunkel lagern – je länger, desto intensiver das Aroma.

Zu Käse, in Salaten, auf Tapas-Platten oder einfach als ungewöhnliche Beilage.

Tipp: Wer es milder mag, kann die Früchte vor dem Einlegen auch 2–3 Tage wässern (täglich das Wasser wechseln), um Gerbstoffe zu reduzieren.