Was jetzt gut tut

Tauwetter – diese seltsame Mischung von Winter und Frühling, weder das eine noch das andere. In der Stadt ist alles winterlich Weisse schon verschwunden, in den Bergen geht es jetzt richtig los mit Wintersport, in der Agglo und im Flachland herrscht diese Mischung von braun-matschigem Gras und schwarz-schmutzigen Restschneehaufen vor. Und frühmorgens heimlifeiss gefrorene Trottoirs und Strassen, dazu die Zürich-typische Hochnebeldecke.

 

Alles in allem ein düsteres Bild. Um nicht der Februar-Depression zu verfallen, gilt es jetzt, gar nicht erst die trübe Stimmung auf das Gemüt übergreifen zu lassen.

 

Kräuter können die Stimmung aufhellen, zum Beispiel das Johanniskraut, das sich im Sommer mit Sonne vollgesogen hat: täglich ein Tässchen am Abend während der dunklen Zeit bringt wieder Licht ins Gemüt und vertreibt düstere Gedanken und Missmut. Dazu Johanniskraut mit je nach Geschmack etwas Zimt und Nelkenpulver aufbrühen. Johanniskraut macht allerdings die Haut lichtempfindlich. Wenn man regelmässig diesen Tee trinkt, nicht im Solarium rösten und bei Spaziergängen in verschneiter Bergwelt bei Sonnenschein unbedingt das Gesicht mit Sonnenschutz eincremen. Auch Melisse und Lavendel wirken stimmungsaufhellend.

 

Wer einen Garten hat und Salbei zum Gurgeln oder Rosmarin für ein belebendes Bad benötigt, kann sie auch im Winter ernten. Sie kamen vor vielen hundert Jahren aus dem Mittelmeerraum zu uns. Vielleicht tun sie uns gerade deshalb im Winter so gut, weil sie in ihren Genen noch ein wenig von der Mittelmeersonne, dem Licht und der Wärme des Südens gespeichert haben und an uns weitergeben.

Noch trotzt das Eismännchen vom Flaachsee steigenden Temperaturen ...



Auch gut:

  • Viel schlafen
  • Unbedingt raus, z.B. zu einem Spaziergang an den Flaachsee. Hier findet zurzeit sich eine Vielfalt an Wasservögeln ein: verschiedene Entenarten, Weissstörche, Graugänse, Reiher, Möwen. Was mich jedesmal beeindruckt: wie sie stoisch und unbeirrt von Minusgraden, Graupel und Nebel im eiskalten Wasser herumpaddeln und tauchen. Für uns sind es Widrigkeiten, ihnen ist es schlichtweg egal. Enten beobachten - eine Übung in Gelassenheit.
  • Was immer noch gilt: viel Tee trinken, wegen der Viren, die nach wie vor ihr Unwesen treiben (siehe Monatsblatt Januar).
  • Was frisches Grünes essen (mehr dazu im Februar-Monatsblatt gleich hier unten).

 

Jetzt ist auch die Zeit, in der der Winter ausgetrieben wird, mit Lärm, Musik, Verkleiden. Die Fasnacht und andere Bräuche zeugen davon. Für die Kelten war dies die Zeit der Brigid, der Göttin des himmlischen Feuers: Sie lässt das Eis schmelzen und neue Energie durch Pflanzen, Tiere und Menschen strömen. Spürt ihr es schon?


Monatsblatt Februar 2017 - der Minigarten im Teller

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Kommentare: 1
  • #1

    Natascha (Sonntag, 12 Februar 2017 21:03)

    Ich schwöre auf Winter-Spinat, der mir meine Lust auf Grünes stillt. Abgeschnitten als kleine Bündel vom Wochenmarkt und halten deshalb länger im Kühlschrank.